Frauengesundheit
Es ist nicht immer einfach, eine Frau zu sein und doch wunderschön spannend. Von der Pubertät bis zu den Wechseljahren: Neben den biologischen Unterschieden zwischen Frau und Mann gibt es typische geschlechterspezifische Beschwerden und Erkrankungen.
Frau sein – gesund sein
Der weibliche Körper
Mehrmals im Leben verwandelt sich eine Frau grundlegend. Dies zeigt sich nicht nur in körperlichen Veränderungen, sondern auch seelisch. Von vielen Besitzerinnen zwar kritisch beäugt, leistet der weibliche Körper Wundervolles. Menstruationszyklus, Schwangerschaft, Wechseljahre und Krankheiten – wir sorgen für klare Antworten auf wichtige Fragen in jeder Lebensphase.
Frau in Zahlen
Im Durchschnitt dauert der weibliche Zyklus 28 Tage. Aber welche Frau will schon Durchschnitt sein?
5 Tipps wie Frauen gesund bleiben
Viele Erkrankungen kann man nicht mit Sicherheit ausschliessen – trotzdem kann frau viel für ihre Gesundheit tun. Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung, Bewegung und Entspannung bildet die Grundlage. Auch eine zyklusbasierte Gesundheit, die auf die unterschiedlichen körperlichen Bedürfnisse im Verlaufe des Monats und je nach Zyklusphase eingeht, kann das Wohlbefinden erheblich stärken.
- Zeit für sich nehmen: Gönnen Sie sich eine Auszeit, planen Sie Termine nur für sich, entspannen Sie sich in der Natur oder zu Hause – Selbstfürsorge ist wichtig.
- Zyklusbasierte Ernährung: In der zweiten Zyklushälfte steigt der Kalorienbedarf. Die Darmaktivität nimmt aber ab.
- Regelmässige Bewegung: Bewegen Sie sich regelmässig. Statt auf dem Sofa sitzen zu bleiben, lieber einen Spaziergang machen oder Joggen gehen. Viele Profi-Sportlerinnen machen es vor, zyklusbasiertes Training bringt viel.
- Auf den Körper hören: Wie geht es mir, was brauche ich. Das lohnt sich vor allem an den Tagen vor den Tagen. Das hilft beim Prämenstruellen Syndrom.
- Vorsorgeuntersuchungen: Prüfen Sie Ihren aktuellen Gesundheitszustand. Im Rahmen vom Gesundheitskonto beteiligen wir uns am CSS Check-up.
Pubertät
Die Pubertät ist die Lebensphase, in der ein Mädchen zur Frau wird. Der Körper verändert sich, Freunde und Bekannte werden wichtiger als die Familie und das Interesse an sexuellen und Liebesbeziehungen steigt.
Wann findet die Pubertät statt?
Ein Mädchen kommt mit 9 in die Pubertät, das andere mit 14 Jahren. Wann ein Mädchen in die Pubertät kommt, hängt von vielen Dingen ab. Von den Erbanlagen, der Ernährung, körperlichen und geistigen Gesundheit und mehr.
Der Körper verändert sich
Die Veränderungen der Hormone lösen die Pubertät aus. Ein Mädchen bekommt Schamhaare und es spriesst in den Achselhöhlen. Nicht nur der Busen, der ganze Körper wächst und geht in die Breite. Und das tut er möglicherweise nicht so, wie die heranwachsende junge Frau das wünscht. Der Körpergeruch verändert sich und auch die Haut spielt manchmal verrückt, deshalb kommt es in der Pubertät vermehrt zu Mitessern und Pickeln. Die körperlichen Veränderungen finden verstärkt bis 15 Jahre statt und enden spätestens mit 18.
Die erste Mens kommt
Irgendwann zwischen 10 und 16 hat ein Mädchen die erst Periode (Mens, Menstruation, Tage, Regelblutung). Diesen Zeitpunkt nennt man Menarche. Meistens kündigt sich die Periode über Monate mit dem Weissfluss an. Die Tage können am Anfang sehr unregelmässig sein, pendeln sich dann bei rund 28 Tagen ein. Viele Frauen haben Menstruations-Beschwerden. Diese können Sie mit einfachen Mitteln oft selbst lindern.
Psyche & Pubertät
Nicht nur der Körper verändert sich. Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Leistungsabfall und Änderungen im Verhalten sind typische Zeichen der Pubertät. Dafür verantwortlich sind neue Verknüpfungen von Nervenzellen im Gehirn sowie die Hormon-Veränderung.
Chaos der Gefühle
Man fühlt sich oft unverstanden, sogar einsam. Dazu kommen oft Schwierigkeiten in der Kommunikation mit Eltern, in der Schule oder im Freundeskreis. Es ist oft nicht leicht, mit den Veränderungen des Körpers und den neuen Gefühlen umzugehen. Aber das ist alles normal. Auch die Phasen vom Zyklus haben Einfluss auf die Stimmung.
Wechseljahre
Fakt ist, jede Frau kommt irgendwann in die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt. Sie bezeichnet den Übergang von der fruchtbaren Phase im Leben, bis keine Schwangerschaft mehr möglich ist. Diese Lebensphase dauert insgesamt 5 bis 10 Jahre. Doch die Zeit der hormonellen Umstellung erlebt jede Frau ganz unterschiedlich. Von Momenten mit belastenden Beschwerden bis hin zu befreiter Selbstverwirklichung.
Was sind Anzeichen der Wechseljahre?
Bei fast allen geht es spätestens Mitte 40 los. Bei manchen bereits früher. Dies zeigt sich ganz unterschiedlich:
- Die Blutung verändert sich und wird stärker, schmerzhafter oder auch schwächer.
- Der Zyklus schwankt: mal geht es nur 14 Tage mal wochenlang bis zur nächsten Blutung.
- Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen.
- Gewichtszunahme – es wird schwieriger das Gewicht zu halten.
- Hitzewallungen, Herzrasen, Frösteln.
- Trockenheit der Scheide.
- Stimmungsschwankungen, Unruhe, Schlafstörungen.
Die Phasen der Wechseljahre
Die Prämenopause ist die Zeit vor den ersten Zyklus-Unregelmässigkeit. Schon ab 40 fängt der Körper an, sich hormonell umzustellen.
Die Perimenopause ist der Zeitraum vor und nach der Menopause. Zuerst wird das Hormon Progesteron zu wenig ausgeschüttet, dies führt zu einem Überschuss von Östrogen. Der Östrogenspiegel kann phasenweise übermässig ansteigen. Später nimmt dann diese Ausschüttung auch ab. Der Eizellenvorrat geht zur Neige, es kommt seltener zu Eisprüngen und der Periode.
Die letzte Regelblutung bei Frauen wird Menopause genannt. Im Durchschnitt sind Frauen dabei 51 Jahre Alter, die Zeitspanne der Menopause reicht allerdings von 40 bis 60 Jahren.
Ein Jahr nach der letzten Periode beginnt die Postemenopause. Diese kann mehrere Jahre dauern. Denn der Körper benötigt Zeit, um sich an den neuen Hormonhaushalt zu gewöhnen. Die Hormone Progesteron und Oströgen sind dauerhaft tief.
Gendermedizin
In der Medizin gab es lange Zeit keinen Unterschied beim Geschlecht. Der Mann galt als Prototyp – mit teils problematischen Auswirklungen für die Frauen. Mittlerweile untersucht die Forschung diese Unterschiede im Rahmen der Gendermedizin und macht auf Missstände aufmerksam.
Typische Krankheiten
Geschlechtsspezifische Medizin ist wichtig. Denn Frauen haben andere Symptome. Zum Beispiel zeigt sich ein Herzinfarkt bei Frauen eher mit Atemnot, Rückenschmerzen und kaltem Schweiss.
Doch was sind eigentlich typische Frauen-Leiden? Diese Krankheiten treten bei Frauen häufig auf:
- Menstruationsbeschwerden wie Prämenstruelles Syndrom, kurz PMS
- Eisenmangel
- Vaginalpilze
- Endometriose
- Inkontinenz / Inkontinenz nach Geburt
- Osteoporose (Knochenschwund)
- Blasenentzündung
- Schilddrüsen-Überfunktion
- Migräne
- Depressionen
- Brustkrebs
Seelische Veränderungen und psychische Erkrankungen bei Frauen
Neue Lebensabschnitte stellen uns vor neue Herausforderungen. Das kann auch unser psychisches Gleichgewicht durcheinander bringen. Schon in der Pubertät treten heftige Stimmungsschwankungen auf. Auch eine Schwangerschaft und die neue Rolle als Mutter kann das seelische Wohlbefinden negativ beeinflussen. Der Tanz der Hormone in den Wechseljahren äussert sich vielfach auch psychisch mit Nervosität, Reizbarkeit und Schlafstörungen.
Selbstfürsorge ist wichtig
Wir Frauen wissen, wie wir eine Erkältung kurieren, das Fieber der Kinder behandeln und wie viel Bewegung wichtig ist. Ebenso wichtig ist es aber unsere psychische Gesundheit zu pflegen. Probieren Sie diese einfachen Tipps.
- Sich selbst annehmen: Niemand ist perfekt. Ich höre auf meine Gefühle und den Körper mit seinen Signalen.
- Grenzen setzen: Ich achte darauf, was gut für mich ist und was schadet. Ich denke an mich selbst, auch wenn es andern nicht gefällt. Ja, das braucht Mut – aber lohnt sich.
- Darüber reden: Sprechen, zuhören, klären, in Worte fassen – das hilft die Anspannung und den Druck zu mildern. Manchmal entstehen daraus neue Sichtweisen oder sogar Lösungen.
- Aktiv bleiben: Körperliche Bewegung räumt den Kopf auf und ist ein wichtiger Gegenpool zum stressigen, reizüberfluteten Lebenstempo.
- Soziale Kontakte pflegen: Wir Menschen sind soziale Wesen. Freundschaften geben Halt, Trost und Sicherheit.
- Sich entspannen: Ich mache einfach mal nichts. Denn wenn ich entspannt bin, fühl ich mich ruhig, gelöst und kann andere besser einschätzen. Und das Beste ist, Nichts tun ist kostenlos.
- Um Hilfe fragen: Ich darf Hilfe holen und bin trotzdem kein Schwächling. In besonders belastenden Situationen ist es wichtig um Hilfe zu bitten.
- Neues ausprobieren: Ein Instrument spielen, eine Sportart ausprobieren, ein Bild malen – was wollte ich schon lange mal machen. Jetzt widme ich mich neuen Themen.
- Den Newskonsum einschränken: Informiert zu bleiben ist wichtig. Das fortwährende Lesen, Sehen und Hören von Nachrichten kann zu Stress- und Angstgefühlen führen. Wir empfehlen Ihnen, automatische Benachrichtigungen auszuschalten.
- Stress reduzieren: Gehen Sie mit mehr Ruhe durch den Alltag. Denn Stress hat einen massiven Einfluss auf unseren Hormonhaushalt und die Gesundheit. Probieren Sie diese einfachen Achtsamkeits-Übungen aus.
Holen Sie sich Hilfe
Stress im Beruf, Pflege von Angehörigen oder der Tod von einer nahestehenden Person kann zu einer dauerhaften Überforderung führen. Die Diagnose Burnout oder Depression ist bei Frauen häufiger. Es ist auf jeden Fall wichtig, dass frau mit seinen Problemen nicht alleine bleibt. Sprechen Sie mit Ihrem Partner, einer Freundin, holen Sie sich rat bei Fachpersonen oder machen Sie eine Therapie.